Projekt Z/Meth:
Bereich Methodenentwicklung und EDV
Team:
Prof. Dr. Karl F. Schumann, Hartmut Asendorf, Dr. Susann Kluge,
Dr. Heinz-Günter Micheel, Dipl.-Soz.wiss. Diane Opitz
Das besondere Forschungsprogramm des Sfb,
bei dem die Analyse der Wechselwirkungen zwischen sozialen Strukturen
einerseits und den individuellen Handlungsorientierungen und
Deutungsmustern der Akteure anderer-seits im Mittelpunkt steht,
erfordert seit Beginn des Sfb einen spezifischen methodischen
Zugang. Viele Teilpro-jekte haben daher in Longitudinaldesigns
quantitative Makropanels, mit denen vor allem die sozialen Strukturen
erfasst werden sollen, und qualitative Mikropanels, anhand derer
die subjektiven Verarbeitungsmuster der Akteure differenziert
untersucht werden können, zeitlich versetzt erhoben. Die
Anwendung qualitativer und quantitativer Verfahren im Längsschnitt
sowie ihre Kombination führte jedoch zu einer Reihe von
methodischen Problemen, die in der Literatur bislang nur wenig
behandelt wurden und für deren Lösung daher vom Methodenbereich
in enger Kooperation mit den empirisch arbeitenden Teilprojekten
des Sfb in den bisherigen Förderungsphasen verschiede-ne
Konzepte und Verfahren erarbeitet wurden. Diese beziehen sich
auf den Bereich qualitativer Sozialforschung, auf das Gebiet
statistischer Verfahren zur Analyse von Längsschnittdaten
(insbesondere Lebensverlaufdaten) sowie auf die Entwicklung von
handlungstheoretischen Konzepten zur Verknüpfung von qualitativen
und quantitativen Verfahren.
So wurden u.a. Verfahren qualitativer und quantitativer Stichprobenziehung,
Konzepte zur EDV-gestützten Verwaltung unstrukturierter
Textdaten, Strategien methodisch kontrollierter Auswertung von
qualitativen Daten, Verfahren der Typenbildung und Klassifikation
auf der Basis qualitativer und standardisierter Daten, Methoden
der exploratorischen Analyse standardisierter Längsschnittdaten
sowie Verfahren der Modellbildung mit standardi-sierten Längsschnittdaten
erprobt und entsprechend (weiter-)entwickelt. In der laufenden
Förderungsphase werden insbesondere explorative Methoden
für Längsschnittdaten sowie Probleme bei der Auswertung
von qualitativen und quantitativen Panelerhebungen und bei der
Durchführung von verschiedenen Vergleichsstudien im Mittelpunkt
der forschungsbegleitenden Methodenentwicklung stehen.
Um die am Sfb entwickelten methodischen und methodologischen
Konzepte und Ansätze für die scientific community nutzbar
zu machen, wird der Ertrag der forschungsbegleitenden Methodenentwicklung
im Bereich der qualitativen Sozialforschung, auf dem Gebiet statistischer
Verfahren zur Analyse von Lebensverlaufdaten sowie bei der Integration
qualitativer und quantitativer Verfahren in der laufenden Förderungsphase
abschließend und zusammenfassend bilanziert.
Darüber hinaus wird der Methodenbereich in der letzten Förderungsphase
die Archivierung der qualitativen und quantitativen Datensätze
der Sfb-Projekte abschließen.
Für diesen Zweck sind bereits in der letzten Phase ein Datenbanksystem
für die gemeinsame Archivierung der verbalen und numerischen
Daten ("QBiQ") programmiert und ein Konzept für
die computergestützte Archivierung der Sfb-Datensätze
erarbeitet worden, das u.a. Richtlinien für die Anonymisierung
des verbalen Textdatenmaterials beinhaltet, um einen optimalen
Personen- und Datenschutz gewährleisten zu können.
Informationen über die archivierten Datensätze werden
zudem in einer Datenbankanwendung dokumentiert, die über
das Internet zugänglich sein wird.
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