Projekt A4:

Transformation von Lebenslaufdynamiken (Risikopassage Berufseintritt IV)

Team: Prof. Dr. Ansgar Weymann, PD Dr. Reinhold Sackmann, Dr. Olaf Struck, PD Dr. Matthias Wingens, Dipl.-Pol. Susanne Falk, MA Michael Windzio


Das Projekt untersucht die Berufs- und Lebensverläufe von Lehrabsolventen und Akademikern im ostdeutschen Transformationsprozess. Eine Leitfrage des Projektes, die über den gesamten Projektzyklus verfolgt wird, richtet sich darauf, ob der nach der Vereinigung einsetzende berufs- und beschäftigungsstrukturelle Wandel in Ost-deutschland intergenerational über einen Kohortenaustausch oder intragenerational prozediert wird.
Im Mittelpunkt der abschließenden Projektphase stehen zwei Themenkomplexe. Zum einen soll das Gewicht von Gelegenheitsstrukturen sowohl für die berufliche Erstplatzierung als auch für Auf- und Abstiegsprozesse im Erwerbsverlauf untersucht werden. Der "Tertiarisierungsrückstand" in der DDR führte nach der Vereinigung zu einer großen Zahl von Betriebsneugründungen im tertiären Sektor. Es ist anzunehmen, dass dieser nachgeholte Tertiarisierungsschub eine bedeutende Veränderung der Gelegenheitsstruktur beruflicher Mobilität im ostdeutschen Transformationsprozess bewirkte. Darüber hinaus könnte sich der sektorale Wandel der Berufsstruktur in den Berufswahlentscheidungen der Absolventen, die nach der Vereinigung das Berufsausbildungssystem verließen, widerspiegeln.
Zum anderen soll das Zusammenspiel von Erwerbs- und Familienbiographie in Gesamterwerbsverläufen analysiert werden. In Anbetracht des gewandelten institutionellen Umfeldes für Erwerbs- und Familienentscheidungen nach der Vereinigung und der veränderten Gelegenheitsstrukturen wird studiert, ob und wie es zu einer Heterogenisie-rung der Erwerbsverläufe im Kohortenvergleich kommt. Dadurch können Strukturbrüche der geschlechtsspezifi-schen Organisation des Lebenslaufs rekonstruiert werden.
Datengrundlage ist die standardisierte Längsschnittbefragung "Berufsverlaufsstudie Ostdeutschland" (n=3776). Mit der im Jahr 2000 erhobenen dritten Befragungswelle der "Berufsverlaufsstudie Ostdeutschland" wird das Beo-bachtungsfenster der Berufseinsteigerkohorten, die in den Jahren 1985, 1990 und 1995 das Berufsausbildungssys-tem verließen, jeweils auf insgesamt 15, 10 und 5 Jahre erweitert.


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