Verbundprojekt A1/B1:

Soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnis im Wandel: Ausbildung, Beruf und Familie im Lebenslauf

Team: Prof. Dr. Walter R. Heinz, Prof. Dr. Helga Krüger, Katherine Bird B.A., Dr. Claudia Born, Dr. Christian Erzberger, Dipl.-Psych. Thomas Kühn, Dipl.-Soz. Jo Mowitz-Lambert, Dr. Hildegard Schaeper, Dr. Andreas Witzel


Die Teilprojekte A1 und B1 nutzen die beantragte Abschlussphase als Chance, bisher getrennte Arbeiten und Ergebnisse zur Bedeutung von Geschlecht, Beruf und sozialer Ungleichheit für die Lebenslaufgestaltung zu einem Themenfeld zusammenzulegen. Der entscheidende Zugewinn der Zusammenführung liegt in der Erweiterung des dann empirisch erfassten Zeitrahmens. Dieser gestattet es, Konzepte der ‚strukturierten Individualisierung' und die der Relationalität zwischen Lebensläufen als dynamische Prozesse über die Periode von der Nachkriegszeit bis heute auf ihre Gültigkeit zu prüfen.
Im Zentrum des geplanten Verbundprojektes steht einerseits die Analyse des Wandels von Verlaufsmustern und biographischen Deutungen bezüglich Beruf und Familie. Auf der anderen Seite sollen die Steuerungseffekte der Institutionen Beruf, Arbeitsmarkt und Familie auf Verlauf und Ergebnis von Übergängen zwischen Ausbildung, Berufstätigkeit und Familie für unterschiedliche Kohorten und beide Genusgruppen untersucht werden. Dieses Vorhaben wird über drei Forschungsziele bearbeitet:

  • Soziale Ungleichheit und individuelle Handlungsspielräume im Kohortenvergleich
  • Orientierungswandel zum Verhältnis von Beruf und Familie
  • Familiale Arbeitsteilung und institutionelle Steuerung


Zugrunde gelegt wird die Reanalyse der gemeinsamen Datensätze von A1 und B1. Das Teilprojekt A1 hat die Rolle der Berufsausbildung für den Beginn der Erwerbskarriere untersucht. Es verfügt über Datenmaterial, das in Form eines quantitativen und qualitativen Panels seit 1989 den beruflichen Werdegang bei jungen Erwachsenen nachzeichnet. Zur letzten Befragungswelle sind diese an die faktische oder optionale Familiengründungsphase herangerückt. Das Teilprojekt B1 hat zunächst vom Ende der Erwerbskarriere her im Rückblick mit quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden die Tragfähigkeit der Erstberufsausbildung nach Kriegsende für familienge-bundene Frauen sowie deren Ehemänner erfasst, anschließend die Transferwirkungen elterlicher Lebensführung auf die Erwerbs- und Familienverläufe ihrer (erwachsenen) Söhne/Töchter untersucht und schließlich den Kenntnis-stand um die Familien- und Erwerbsverläufe der dazwischen liegenden weiblichen Kohorten standardisiert ergänzt. Durch die Zusammenlegung von A1 und B1 liegt damit qualitatives und quantitatives Datenmaterial für Männer und Frauen der ältesten, der mittleren und der jüngsten Kohorte vor und unter Einschluss der quantitativen Erhebungen aus der letzten Projektphase Datensätze zum Erwerbsverlauf von fünf Ausbildungsabschlusskohorten im 10-Jahresabstand.


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